Archivgut Vorlass

Dr. Gertrud Z. NL 311

1934 bis 1999, 2023

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: 1934 bis 1999, 2023
Sprache: Deutsch
Beschreibung:

Orte: Salzburg-Stadt in Salzburg; Wien; Duisburg, Essen und Lübeck in Deutschland

Quellentypen: 195 Karteikarten mit Aufzeichnungen von Besuchen von Opern- und Theatervorstellungen; Weiteres: 1 Postkarte, 1 Programmausschnitt, 1 Notizzettel

Zum Bestand: Schreiberin: Dr.in Gertrud Z. (geb. C.); geb. 1922 in Melk in Niederösterreich

Übergeberin: Dr.in Gertrud Z., 2023



Dr.in Gertud Z. (geb. C., geb. 1922) ist in Melk in Niederösterreich aufgewachsen. 1936 übersiedelte die Familie nach Wien, ihre Eltern Maria und Martin C. betrieben hier dann gemeinsam mit zwei Geschäftspartner:innen das Kino „Lichtspiel Universum“ am Kriemhildplatz im 15. Wiener Gemeindebezirk. Ebenfalls 1936 erkrankte Gertud Z. an Polio. Sie verbrachte 9 Monate zur Rehabilitation im Maria-Theresia-Schlößl in Salzburg, 1937 kam sie nach Johannisbad (Janské Lázně) im Riesengebirge, wo sie ihren sp
äteren Ehemann Dipl. Ing. Jürgen Z. (1920-1986) kennenlernte. Er kam aus Lübeck in Norddeutschland und war ebenfalls an Polio erkrankt. Gertud Z. trug von der Krankheit eine Gehbehinderung davon.

Von 1937 bis 1941 besuchte sie die Handelsakademie in Wien. Weil der Abschluss dieser Schule keine Lateinprüfung beinhaltete, wurde Gertud Z. nicht zum Studium an der philosophischen Fakultät zugelassen. Sie nahm eine Anstellung im studentischen Ausgleichsdienst im Parlament an und holte daneben die Lateinmatura nach. Ab 1946 studierte Gertrud Z. Germanistik und Anglistik an der Universität Wien, 1950 promovierte sie zum Thema „Volksbuch als Drama im Wiener Theater“. Nach dem Abschluss des Studiums heiratete sie und Jürgen Z. und zog mit ihm nach Lübeck, dann Frankfurt am Main, Essen und Duisburg, wo er eine Professur an der Universität innehatte, später nach Mühlheim an der Ruht und 2003 nach Köln. Ihre Kinder Dr. Reinhard Z. und Angelika S. (geb. Z.) kamen 1952 und 1955 zur Welt, Gertrud Z. arbeitete später als Leiterin der Bibliothek eines Gymnasiums in Duisburg.

Sie war bereits als Jugendliche eine rege Konzert- und Theaterbesucherin. Ab 1934 begann sie damit, alle Vorstellungen, die sie besuchte, auf Karteikarten zu verzeichnen. Die Sammlung davon umfasst schließlich insgesamt 195 einzelne Karten, die jeweils den Besuch von einem bestimmten Stück dokumentieren. Auf einigen davon sind auch weitere Aufführungsdaten (vom diesem jeweiligen Stück) festgehalten. Verzeichnet sind hier jeweils das Datum, das Stück und die Spielstätte, häufig auch beteiligte Personen wie die Regisseur:innen oder Schauspieler:innen etc. Die Sammlung dokumentiert Aufführungen vor, während und nach der Zeit des Nationalsozialismus und damit auch die sich entsprechend ändernden Programme. Auf einer Karteikarte zur Vorstellung von „Die beiden Klingsberg“ von August von Kotzebue im Burgtheater im März 1945 ist nachträglich ergänzt: „Letzte Vorstellung vor Bombadg.“.

145 Karteikarten dokumentieren Aufführungen, die Gertrud Z. zwischen 1934 und 1976 in Wien besucht hat. Die häufigsten Spielstätten waren dabei das Burgtheater (45 Karten), die Staatsoper (25 Karten), das Theater in der Josefstadt (20 Karten) und das Akademietheater (14 Karten). Die weiteren sind das Volkstheater, die Volksoper, das Auditorium maximum (vermutlich an der Universität Wien), die Kolpingbühne, das Konzerthaus, der Musikvereinssaal, das Neues Schauspielhaus, das Raimundtheater, das Renaissancetheater, das Theater an der Wien, das Theater „Die Insel“ in der Komödie, die Volkshochschule „Alsergrund“ und das Wiener Marionettentheater. Im Frühsommer 1947 waren es zudem die Salzburger Festspiele und das Salzburger Marionettentheater.

45 Karteikarten dokumentieren Vorstellungen, die Gertrud Z. zwischen 1959 und 1999 in Deutschland gesehen hat, 41 davon im „(Stadttheater) Duisburg“. Ab 1969 hat sie dabei alle Besuche pro Saision auf einer Karte verzeichnet, nicht mehr wie zuvor jeweils einzelne Vorstellungen. Die weiteren dokumentierten Häuser in Deutschland sind das Opernhaus Essen, das Stadttheater Lübeck und die Götz Festspiele, wo „Erika Pluhar“ aufgetreten ist.

5 weitere Karten sind unbeschrieben.

Den Karten beigelegt sind 1 loser Notizzettel, der Ausschnitt aus einem Programmheft mit der (undatierten) Ankündigung der Oper „Fidelio“ (Inszenierung: August Everding) sowie eine Postkarte, die Gertrud Z. im Alter von 101 Jahren bei der Übergabe der Karten an die Sammlung Frauennachlässe adressiert hat mit dem Wunsch: „Viel Freude mit meiner Sammlung“.

Anmerkung:
Aus Datenschutzgründen werden in diesem Online-Verzeichnis alle Nachnamen abgekürzt angegeben. Die mit den Übergeber/innen der Bestände jeweils vertraglich vereinbarte Verwendung der Namen ist bei der Recherche vor Ort abzuklären.
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Standort

Sammlung Frauennachlässe
c/o Institut für Geschichte, Universität Wien

Universitätsring 1
1010 Wien
Telefon: +43 (0)1 4277 408 12
Öffnungszeiten
Die Bestände können nach Vorlage des Forschungsvorhabens an vereinbarten Terminen eingesehen werden. Ausführliche Informationen dazu finden Sie auf der Website https://sfn.univie.ac.at unter Benutzung + Recherche.
Benutzungszeiten, für die ein Termin vereinbart werden kann, sind Mi & Do 11.00 - 17.00 Uhr bzw. auf Anfrage (per Mail oder telefonisch).
Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

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