Buch Monografie

Besessene Frauen : der zâr-Kult von Omdurman

Wuppertal: Ed. Trickster im Hammer Verl. , 1996 , 190 S.

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Einrichtung: Frauensolidarität | Wien
Verfasst von: Böhringer-Thärigen, Gabriele
Schriftenreihe: Sudanesische Marginalien
Jahr: 1996
Maße: 22 cm
ISBN: 3872947273
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Die vorliegende Studie untersucht und beschreibt den zar-Kult islamischer Frauen im Sudan. Im ersten Teil geht die Autorin auf die arabische Niltalgesellschaft ein, deren Struktur auf dem Modell des Dualismus von Zentrum und Peripherie, Innen und Außen basiert, auf der Komplementarität weiblicher und männlicher Sphären. Sie skizziert den Prozeß der geschlechtsspezifischen Sozialisation, die durch den Ritus der Knabenbeschneidung sowie durch die Infibulation der Mädchen markiert wird. Die Frau hat das Ideal einer verschlossenen Weiblichkeit samt Keuschheit paradigmatisch zu leben, der Mann vervollkommnet seine Ratio und die männlichen Tugenden. Das asymetrische Verhältnis von Mann und Frau veranschaulicht das komplementäre Denkmodell auf der Ebene der Geschlechterbeziehung: der weibliche Innenbereich und der männliche Außenbereich. Der Lebensweg der Frauen wird von rituellen Praktiken, Übergangsriten begleitet, die Teil einer eigenen Frauenkultur sind und in den zar-Kult hineinwirken. Das Innerste der Frauen trifft im zar auf ein Pantheon der Fremdgeister, der den Geist der Gesellschaft außerhalb des Harems darstellt. Im zweiten Teil stellt die Autorin die zar-Geister und die zar-Bräute vor. Der zar-Kult wird als Ausdruck von Frauenkultur und die zar-Besessenheit als eine Möglichkeit weiblicher Identitätsfindung, als zweite Sozialisation interpretiert. Es werden die rituellen Stufen der Besessenheit beschrieben, die von "Krankheit" bis zur "Heilung" reichen. Die Frauen sind von den islamischen Ritualen ausgeschlossen, der zar ist für sie eine Alternative der religiösen Handlung. Die teilnehmende Beobachtung wurde v.a. in der Stadt Omdurman durchgeführt.
Anmerkung:
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