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Überwacht und ausgebürgert : Klaus Mann und Erika Mann in den Akten des Dritten Reiches

Verfasst von: Stephan, Alexander
in:
Oxford [u.a.]: 1998 , 185 - 203 S.

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Einrichtung: Ariadne | Wien
Verfasst von: Stephan, Alexander
In:
Jahr: 1998
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Nahezu allen Schriftstellern, Künstlern und Intellektuellen, die nach 1933 ins Exil gehen mußten, wurde über kurz oder lang von den Nationalsozialisten die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt - darunter auch Klaus und Erika Mann. Was bislang wenig bekannt war, ist, daß Behörden des Dritten Reiches wie die Gestapo, die Außen-, Innen- und Propagandaministerien, Diplomaten wie Ernst Freiherr von Weizsäcker und selbst reisende Geschäftsleute die "undeutschen" Aktivitäten der Exilanten im Ausland über Jahre hinweg beobachteten und überwachten. So gingen in die Akten der Geschwister Mann aus Holland, Frankreich und der Schweiz, aus Moskau, Stockholm und San Francisco Berichte ein über Auführungen von Erika Manns Kabarett "Die Pfeffermühle", die publizistische Tätigkeit von "Klaus Thomasson Mann" und Differenzen zwischen Thomas Mann und seinen Kindern. Benutzt wurden diese Dossiers, die, mit wenigen Ausnahmen, von einer frühen und intensiven Übernahme des Nazijargons und der Naziideologie durch Beamte des deutschen Reiches zeugen, zu mehreren Zwecken: um die von der Gestapo eingeleiteten Ausbürgerungsverfahren zu legalisieren; um das Dritte Reich gegen die "zersetzende" Exilliteratur abzuschotten; und um die Tätigkeit der Exilanten durch Denunziationen bei der internationalen Presse und Interventionen bei ausländischen Regierungsstellen zu behidnern.
Anmerkung:
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