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Visions of sadistic women : Sade, Sacher-Masoch, Kafka

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Oxford: 2012 , 65 (2012), 2, S. 181 - 205 S.

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Einrichtung: Ariadne | Wien
Verfasst von: Schaffner, Anna Katharina info
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Jahr: 2012
Sprache: Englisch
Beschreibung:
Simultan mit Angst und mit Verlangen behaftet, ist das Konstrukt der sadistischen Frau immer mehrdeutig: sie ist sowohl kastrierende Todeswunsch-Ausführerin wie auch Objekt des Verlangens, Architektin einer Perversion der ‘natürlichen Ordnung’ und unabdingliche Handlungsträgerin in männlichen Sexualfantasien. Ihr Doppelstatus verkörpert die ambivalente Sicht der weiblichen Sexualität, die die Krise moderner Geschlechterkonzeptionen vorangetrieben hat. Dieser Beitrag untersucht drei paradigmatische literarische Repräsentationen sadistischer Frauen, da eine Analyse dieser Darstellungen nicht nur Licht auf spezifisch modernistische Fantasien und Ängste werfen kann, sondern auch auf allgemeinere kulturelle Wertevorstellungen, die weibliches Verhalten als akzeptabel und pathologisch definieren. Die sadistische Frau verletzt sowohl latente wie auch explizite Genderstereotypen auf die radikalst mögliche Art und Weise, und ermöglicht dadurch eine Analyse derselben. Nach einer kurzen Darstellung von dominanten sexualwissenschaftlichen und psychoanalytischen Theorien über den weiblichen Sadismus, die Ende des neunzehnten und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts im Umlauf waren, analysiere ich Marquis de Sades Juliette (1797), Leopold von Sacher-Masochs Venus im Pelz (1869) und eine Auswahl von grausamen Frauenfiguren in Franz Kafkas Werken, mit besonderer Betonung auf Der Verschollene (geschrieben 1912–13, veröffentlicht 1927). Der Verschollene weist den Einfluss von Kafkas literarischen Vorgängern auf und präsentiert eine charakteristisch tragikomische modernistische Vision der weiblichen Sadistin.
Anmerkung:
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